Distel
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Die Distel unterstützt Afrikaans, Albanisch, Baskisch, Bosnisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Färöisch, Filipino, Finnisch, Französisch, Galizisch, Indonesisch, Irisch, Isländisch, Italienisch, Katalanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Malayisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Swahili, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Vietnamesisch, Walisisch und Zulu.
Entstehungsprozess
Grundlage für die Buchstabenformen sind historische Unzial- bzw. Halbunzialschriften. Die extremen spitzen Winkel sind Ergebnis experimenteller Pfadkonstruktion im Vektorzeichenprogramm. Um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, wurden die Buchstaben an die heutigen Lesegewohnheiten angepasst. Typische Unzialfiguren bleiben weitgehend erhalten, können jedoch optional durch Varianten ersetzt werden.
Geschichtlicher Hintergrund
Unzial- und Halbunzialschriften sind im 3. bis 8. Jhd. entstanden. Die Abgrenzung gestaltet sich schwierig, da sich Unziale und Halbunziale parallel entwickelten und jeweils Figuren und Figurenteile aus anderen Schriften beinhalten (zum Beispiel aus der römischen Kursiven, der Capitalis Quadrata und der Capitalis Rustica).
Unzialen weisen also Figuren auf, die der römischen Capitalis ähnlich sind und werden deshalb heute als Großbuchstabenschriften klassifiziert. Halbunzialfiguren werden heute oft als Kleinbuchstaben bezeichnet, da Ober- bzw. Unterlängen ausgeprägt sind und Figuren aus römischen Kursiven integriert sind, die heutigen Kleinbuchstaben ähneln. Es existieren Unzialen, die zu 80% Figuren der Capitalis Quadrata beherbergen und umgekehrt – daher ist eine allgemeine Klassifizierung schwierig.
Die Distel beinhaltet sowohl Buchstaben, die als Versalien bezeichnet werden, als auch gewohnte Kleinbuchstaben. Sie ist also keine (Halb-)Unziale im eigentlichen Sinne, sondern eine Mischform.
Augsburger Schriftlehre
Prof. Lisa Beck und Eugen Nerdinger entwickelten u. a. in Augsburg ein Konzept für die Schriftlehre im Grundstudium. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzepts war, dass Studierende die objektivierten Schriften mit der Flachfeder schrieben und sich als praktisch-körperliches Wissen »einverleibten«. In dieser Tradition haben Sylvia Grunwald und Prof. Heitmann die Lehre mit geringen Veränderungen an der Hochschule Augsburg weitergeführt. An der Akademie für Gestaltung und Design in München wird dieses Konzept aktuell von Prof. Heitmann gelehrt. Die Unziale (Abb.1) ist eine dieser Schriften.